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Weniger Papier, mehr Strom – Aral fordert Turbo für E-Mobilität

Datum der Veröffentlichung:
04.06.2025
Elektromobilität ist ein zentraler Hebel für die Reduktion von Emissionen im deutschen Verkehrssektor. Auf den Berliner Energietagen und dem BDEW-Kongress diskutierte die Branche, wie der Ausbau der Pkw- und Lkw-Ladeinfrastruktur beschleunigt werden könnte. Für Aral Vorstand Alexander Junge steht fest: Die neue Bundesregierung muss bürokratische Hürden noch dieses Jahr angehen.
Alexander Junge, Vorstandsmitglied der Aral AG, beim BDEW-Kongress
Bis zu zwei Jahre kann es vom ersten Genehmigungsantrag bis zur Inbetriebnahme einer öffentlichen Ultraschnell-Ladesäule dauern. Mit diesem Tempo sind die CO2-Reduktionsziele im Verkehrssektor jedoch nur schwer zu erreichen. Denn der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist ein wichtiger Schlüssel für die Akzeptanz der E-Mobilität bei Autofahrer:innen und Logistikunternehmen. Nur wenn sie auf batterieelektrische Fahrzeuge umsteigen, können Emissionen im erforderlichen Umfang vermieden werden. Umso wichtiger ist es, Hürden für eine flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur zu beseitigen. 
Portraitfoto von Alexander Junge, Vorstandsmitglied der Aral AG
„Aus dem Hochlauf der E-Auto-Ladestruktur wissen alle Akteure genau, an welchen Stellen wertvolles Ausbautempo verloren geht. Wir haben kein Erkenntnisproblem – wir haben ein Umsetzungsproblem.“ Alexander Junge, Vorstandsmitglied der Aral AG
Alexander Junge, Vorstandsmitglied der Aral AG, auf den Berliner Energietagen

Berliner Energietage: Kein Déjà-vu bei der Lkw-Ladeinfrastruktur

Einen Blick auf die aktuelle Umsetzung für den Straßengüterverkehr warf das en2x-Panel bei den Berliner Energietagen. Aral ist derzeit der größte Anbieter für Lkw-Ladeinfrastruktur in Deutschland. Im Gespräch mit Armin Humer (DB Schenker), Gerhard Bressler (Stromnetz Berlin) und Moderator Alexander von Gersdorff (en2x) erläuterte Alexander Junge, wie der Hochlauf weiter Fahrt aufnehmen könnte. „Logistikunternehmen brauchen wirtschaftliche und praxistaugliche Lösungen. Das heißt, dass sich Ladeformate nahtlos in die betrieblichen Abläufe des Güterverkehrs integrieren lassen müssen“, erklärte Junge. Aral hat den ersten öffentlichen Lkw-Ladekorridor deshalb strategisch günstig am Rhein-Alpen-Korridor eröffnet. In 45 Minuten können Fahrzeuge – abhängig von der Fahrzeugtechnik – dort mit 300 kW Ladeleistung bis zu 200 Kilometer Reichweite laden. Die Ladedauer ist somit sogar abgestimmt auf die gesetzlich vorgegebenen Ruhezeiten.

Doch für den weiteren Weg sieht Alexander Junge Herausforderungen. Uneinheitliche Genehmigungsverfahren für Trafostationen sowie intransparente und regional unterschiedliche Prozesse für den Netzanschluss führen zu Verzögerungen. Die Herausforderungen hat Aral zuletzt im Umsetzungsbarometer dokumentiert. Nun hofft das Unternehmen, dass die neue Bundesregierung aus dem Pkw-Hochlauf lernt und Hemmnisse für den gesamten Ladenetz-Ausbau angeht. Denn das Ziel von Aral ist klar: zeitnah sollen weitere Lkw-kompatible Standorte deutschlandweit dazukommen. Auch der Ausbau für Pkw soll im Turbo weiterlaufen.

Alexander Junge, Vorstandsmitglied der Aral AG, beim BDEW-Kongress

BDEW-Kongress: Stellschrauben für einen zügigen Ausbau

Dementsprechend begrüßte Alexander Junge auf dem BDEW-Kongress, dass sich die neue Regierung aus CDU/CSU und SPD die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren auf die Fahnen geschrieben hat. Im Gespräch mit Imelda Labbé (VDIK), Petra Meiser (Partnerin für Automotive bei EY), Prof. Dr. Jens Südekum (Düsseldorf Institute for Competition Economics), Elke Temme (Stadtwerke Bochum) und Moderator Paul Leon Wagner (BDEW) ging es darum, wie Deutschland zum Leitmarkt für E-Mobilität werden kann.

Alexander Junge definierte in der Diskussion konkrete Ansatzpunkte, damit die Ladeinfrastruktur die Entwicklung der Elektromobilität hierzulande mit befördert. Aus der Erfahrung von Aral mit dem bisherigen Ausbau benannte er dafür zentrale Stellschrauben:

  • Bundesweit einheitliche, vereinfachte und digitalisierte Verfahren: 16 unterschiedliche Landesbauordnungen sind bereits herausfordernd. Fast 900 Netzbetreiber mit eigenen Anschlussanforderungen sorgen für zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
  • Genehmigungsfreiheit für Trafostationen: Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind hier bereits vorangegangen und haben gezeigt, dass sich der Ausbau damit beschleunigen lässt. Andere Bundesländer sollten schnellstmöglich folgen.
  • Hochspannungsausbau vorantreiben: Netzanschlüsse und ein fehlender Hochspannungsausbau - insbesondere mit Blick auf parallele Lademöglichkeiten für E-Lkw – sollten nicht zum limitierenden Faktor werden. Eine gesetzliche Verpflichtung könnte dies verhindern.

Neue Bundesregierung darf keine Zeit verlieren

„Wenn wir ernst machen wollen mit der Verkehrswende, dann müssen wir jetzt die strukturellen Hindernisse beseitigen. Sonst verlieren wir nicht nur Zeit – sondern auch die Chance, Vorreiter zu sein“, so brachte Alexander Junge es beim BDEW-Kongress auf den Punkt. Die neue Bundesregierung könne jetzt zeigen, dass sie aus der Vergangenheit gelernt habe. Geht sie die Vereinfachung und Beschleunigung noch in diesem Jahr an, könne die Elektromobilität im Zusammenspiel mit weiteren Förderungen insgesamt einen neuen Schub bekommen.

 

Aral will den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland für Pkw und Lkw jedenfalls weiter vorantreiben. Seit Ende 2020 baut das Unternehmen ein Schnellladenetz auf und betreibt mittlerweile über 3.500 Ladepunkte an fast 500 Standorten. Mit aktuell 26 öffentlichen Ladestellen für E-Lkw ist das Unternehmen größter Anbieter in diesem Segment in Deutschland. Aktuell ist auch die Einführung von Ladesäulen mit einer Leistung von bis zu 1.000 kW, sogenannten Megawatt-Chargern, in Planung.