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Mikrobiologin Stefanie Ziffels

„Bei so einem Projekt schlägt mein Forscherherz höher“
Mitarbeiter der bp/Aral Forschung: Stefanie Ziffels

Stefanie Ziffels ist Mikrobiologin und arbeitet bei bp am Forschungsstandort Mönchengladbach. Eine Mikrobiologin bei einem Mineralölunternehmen? Das klingt erst einmal ungewöhnlich. Doch sie und ihre Kollegen in der Mikrobiologie sind gerade für den Bereich Kühlschmierstoffe unverzichtbar.

 

Kühlschmierstoffe sind zu etwa 95 Prozent wassergemischt. Wo Wasser ist, ist auch Leben. Daher kommt es bei den Kunden in den Anlagen zu Bakterien- oder Pilzbefall. „Üblicherweise“, erklärt Stefanie Ziffels, „werden dann Biozide eingesetzt, um die unerwünschten Schädlinge zu vertreiben. Das Gesundheitsbewusstsein unserer Kunden verändert sich mehr und mehr in die Richtung, verträglichere Produkte zu benutzen.“ Da durch gesetzliche Änderungen Biozide verstärkt gekennzeichnet werden und immer weniger Biozide in Kühlschmierstoffen eingesetzt werden dürfen, forscht man in der Mikrobiologie gerade an Lösungen ohne ‚chemische Keule‘.

 

„Wir sind permanent auf der Suche nach anderen Lösungsansätzen, beispielsweise versuchen wir mit innovativen Technologien wie UV-Licht oder Ultraschallwellen Bakterien abzutöten. Bei dieser Art von Forschungsprojekten schlägt mein Forscherherz höher.“ Bislang gibt es noch nicht die richtige Methode, die hundertprozentig funktioniert. „Irgendwann finden wir die Lösung und können mit zukunftsorientierten Innovationen einen Beitrag zu Gesundheit und Umwelt leisten.“

 

Außerdem kommen bei den Mikrobiologen neue Entwicklungsmuster auf den Prüfstand, die innovative Rohstoffe enthalten, von Natur aus biostabiler und nicht so leicht von Mikroben abzubauen sind. Dabei müssen die neuen Produkte vier Wochen lang eine kontinuierliche Zugabe von Bakterien und Pilzen überstehen – dies ist unser hauseigener Kühlschmierstoffbelastungstest.

 

Millionen Bakterien pro Milliliter

Wenn beim Kunden ein nicht kontrollierbarer mikrobieller Befall vorkommt, dann melden sich die Kollegen aus dem Labor bei Stefanie Ziffels und fragen um Rat. „Wenn wir die Probe dann vorliegen haben, machen wir erstmal eine Keimzahlbestimmung. Obwohl die Probe rein äußerlich völlig normal aussieht, finden wir dann darin einige Millionen Bakterien pro Milliliter.“ Um welche Bakterienarten es sich genau handelt, können auch die Mikrobiologen mit ihren Testverfahren nicht heraus finden. Für das weitere Vorgehen ist das auch völlig irrelevant. „Wir machen nur Angaben über die Menge der Mikroorganismen und Aussagen darüber, welche Biozide geeignet sind, um den Befall zu bekämpfen. Bei uns geht es letztlich um die Frage: Wirkt das Biozid oder wirkt es nicht?“

 

Die Gründe, warum der Schmierstoff ‚verfault‘ oder mit einer Unzahl von Mikroben befallen wird, sind mannigfaltig, weiß Stefanie Ziffels: „Schon das Wasser, das mit dem Öl vermischt wird, kann mit Bakterien versetzt sein. Durch offene Fenster beim Kunden können Schmutz oder Blätter in die Anlage gelangen. Es gibt Laufgitter, über denen Schmutz von den Schuhen der Arbeiter in den Tank rieseln kann oder durch die auch mal eine Zigarettenkippe in den Kühlschmierstoff gelangt. Manchmal laufen sogar Tiere in den großen Hallen herum.“ Letztlich lässt es sich also gar nicht vermeiden, dass sich verschiedenste Mikroorganismen im Produkt ansiedeln. Aber Stefanie Ziffels und ihre Kollegen arbeiten daran, dass die Kühlschmierstoffe künftig biostabiler sind, also von vornherein weniger Biozide enthalten und trotzdem möglichst frei von Befall bleiben.