Es war ein Dienstag, genauer gesagt der 16. Januar 2018, als Bernhard Niemeyer-Pilgrim, Raffinerieleiter BP Lingen, im Beisein von rund 50 Gästen sagte: „Für uns wird mit diesem Gebäudeprojekt ein Traum wahr. Denn heute wird nicht nur ein Grundstein für unseren neuen Gebäudekomplex, sondern auch für die Zukunft und das Fortbestehen unserer Raffinerie gelegt.“ Als „Leuchtturm-Projekt“ wird das Vorhaben des Unternehmens bezeichnet. Lingens Oberbürgermeister, Dieter Krone, sowie Reinhard Winter als Landrat des Landkreises Emsland, freuen sich über die Investition in den Standort Lingen. „Danke, für den unternehmerischen Mut“, sagte Krone bei der Grundsteinlegung. Seitdem hat sich vieles getan.
Mittlerweile arbeiten bereits rund 240 BP Lingen Mitarbeiter im neuen Verwaltungsgebäude an der Waldstraße 145. Eine Adresse, die nicht zu verfehlen ist, präsentiert sich dort doch das auffällige neue Gebäude in den Farben weiß, grün und gelb – den Farben der BP. Auf der etwa sechs Hektar großen Fläche ist eine moderne Gebäudekonstruktion entstanden, auf deren Dach ein pyramidenförmiger Aufsatz thront. Die Architekten Bolles+Wilson aus Münster griffen in ihrer Planung die unzähligen Lichter der Raffinerie auf und die Idee des Leuchtturms war geboren. „Die Pyramide ist lichtdurchlässig und schafft somit eine helle und freundliche Umgebung im Inneren“, erläutert Projektleiter und Ingenieur Mark Driever.
Doch nicht nur von außen ist das Gebäude ein Blickfang. Die Inneneinrichtung und die verbaute Technik sind auf dem neuesten Stand. Mitarbeiter können im gesamten Gebäude arbeiten – ihnen stehen neben ihrem eigenen Arbeitsplatz Rückzugsräume, Telefonboxen, Besprechungsräume oder auch Außenbereiche zur Verfügung. Gemeinsam genutzte Kaffee-Ecken dienen als Treffpunkt und das geräumige Atrium bietet Platz für Mitarbeiterversammlungen. Insgesamt ist die Atmosphäre durch die innovative Raumgestaltung nach dem Open Space Konzept sehr offen und kommunikationsfördernd. Telefone haben ausgedient, telefoniert wird hier per Headset übers Internet via Skype for Business. Per Videokonferenz können virtuelle Meetings abgehalten werden.
„Es war uns sehr wichtig, eine gute Atmosphäre und Arbeitsumgebung für unsere Mitarbeiter zu schaffen, in der man sich wohl fühlt und kreativ sein kann“, erklärt der Raffinerieleiter. Die Möbel sind frisch, wohnlich und modern. In einem der Besprechungsräume dient beispielsweise eine Tischtennisplatte als Konferenztisch und Sitzsäcke dienen als Sitzgelegenheit. Das Gesamtkonzept ist stimmig und einladend zugleich. „Im Mittelpunkt steht ein optimales Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter“, erläutert Niemeyer-Pilgrim. „Es geht für uns auch darum, gute Mitarbeiter zu gewinnen und an unser Unternehmen zu binden“.
240 Menschen arbeiten bereits unter dem Dach des VDZ, von denen schon am 17. Dezember die Mitarbeiter der IT-Abteilung als erstes einziehen konnten. 120 Mitarbeiter der Werkstätten, Werkfeuerwehr, Kantine und des Labors sollen bis September dieses Jahres noch folgen. Ein Bauprojekt dieses Umfangs hat es in der jüngeren Geschichte der Raffinerie Lingen nicht gegeben. „Unsere Vision war ein sehr ehrgeiziger Plan. Aber wir liegen gut in der Zeit und unsere Vision wird gerade Realität. Ein großer Dank gilt daher vor allem den Bauunternehmungen Hofschröer und August Mainka.“, sagt Niemeyer-Pilgrim.
Das Gebäude ist auch mit den weiteren Funktionseinheiten, also Werkfeuerwehr, Labor und Werkstätten auf die Zukunft ausgerichtet. Neue Labor- und Analysegeräte, neue Maschinen für die Werkstatt, ein neues Ausbildungszentrum für die Werkfeuerwehr, eine neue Feuerwehreinsatzleitstelle – das sind nur einige von vielen Beispielen.
„Das Verwaltungs- und Dienstleistungszentrum ist Zukunft“, bringt es Niemeyer-Pilgrim auf den Punkt. Nach wie vor werde mit vollem Einsatz an der Fertigstellung der anderen Funktionseinheiten gearbeitet. „Einer Fertigstellung des Gesamtprojektes im Sommer stehe nichts im Wege, vermeldet Driever.
Da Kollegen aus der Produktion nach wie vor im Werk verbleiben und dort z. B. von der ebenfalls hochmodernen Zentralen Messwarte aus ihre Arbeit verrichten, ist ein reger Austausch wichtig. „Unsere Produktion ist das Herzstück unserer Raffinerie. Insofern ist und bleibt die Raffinerie Kern unserer Arbeit. Ob wir nun im neuen Gebäude arbeiten oder im Werk – wir sind ein Team“, betont Niemeyer-Pilgrim.
Mit dem Neubau zieht die Zukunft ein bei BP Lingen. So wie schon auf dem Raffineriegelände, werden hier viele Generationen arbeiten. Der Leuchtturm steht und strahlt weit in die Region.