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Die neue Ausgabe des bp Energy Outlook wurde heute in London vorgestellt. Die Studie untersucht neben den wesentlichen Faktoren und Einflussgrößen, die die globale Energiewende bis zum Jahr 2040 prägen werden, auch Unwägbarkeiten, die damit einhergehen.
Die neue Ausgabe des bp Energy Outlook wurde heute in London von Bob Dudley, Group Chief Executive, und Spencer Dale, bp Group Chief Economist, vorgestellt. Der bp Energy Outlook untersucht neben den wesentlichen Faktoren und Einflussgrößen, die die globale Energiewende bis zum Jahr 2040 prägen werden, auch die wichtigsten Unwägbarkeiten, die damit einhergehen.
„Die bp Strategie muss belastbar sein und sich an die signifikanten Veränderungen in der Energiebranche anpassen lassen. Der bp Energy Outlook betrachtet die möglichen Auswirkungen einiger der angeführten Veränderungen und hilft uns dabei, fundierte Entscheidungen für langfristig angelegte Planungen zu treffen. Wir wissen natürlich nicht, wohin diese Veränderungen letztendlich führen werden, aber wir können das hier gebündelte Wissen nutzen, uns gezielt aufzustellen und darauf hinzuarbeiten, unseren Beitrag für die Energieversorgung von morgen zu leisten“, so Bob Dudley.
„Wir sehen einen zunehmend intensiveren Wettbewerb unter den verschiedenen Energieträgern, ausgelöst durch die in großer Menge vorhandenen Energievorräte und eine bessere Energieeffizienz. Da wir weltweit lernen, mit weniger Energieeinsatz mehr zu erreichen, wird die Energienachfrage in Zukunft durch einen Energiemix befriedigt werden, dessen Zusammenstellung dann so vielfältig wie nie zuvor gewesen ist“, erläuterte Spencer Dale.
Der bp Energy Outlook analysiert verschiedene Szenarien und beleuchtet die Energiewende aus drei unterschiedlichen Perspektiven: Energieträger, Branchen und Regionen. So nicht anderweitig vermerkt, beziehen sich die nachfolgend aufgeführten Ergebnisse auf das Evolving Transition Szenario.
„Der globale Energiemix wird bis 2040 so vielseitig sein wie nie zuvor. Öl, Erdgas, Kohle und nicht-fossile Energieträger werden jeweils einen Anteil von ungefähr 25 Prozent am weltweiten Energieverbrauch besitzen. Mehr als 40 Prozent des gesamten Wachstums der Energienachfrage wird durch erneuerbare Energien befriedigt werden“, erklärte Spencer Dale.
Öl: Die Nachfrage nach Öl wird über einen großen Teil des Untersuchungszeitraumes steigen, sich zu dessen Ende hin dann aber stabilisieren. Die Nachfrageerhöhung entfällt dabei ausschließlich auf Schwellenländer. Die Steigerungen auf der Versorgungsseite wiederum werden in den ersten Jahren der Untersuchungsperiode durch US Tight Oil befriedigt, während die OPEC Staaten Ende der 2020er Jahre diese Marktstellung wohl übernehmen, da die Förderländer im Nahen Osten auf eine Strategie umschwenken werden, die auf eine Erhöhung ihrer Marktanteile ausgelegt ist. Der Verkehrssektor wird die globale Ölnachfrage weiter dominieren – auf ihn wird mehr als die Hälfte des Gesamtwachstums entfallen. Der größte Teil der Nachfrageerhöhung im Verkehrssektor, die sich zum Ende der Laufzeit des Outlook abschwächen wird, entsteht durch nicht straßengebundene Verkehrsmittel (hauptsächlich in der Luftfahrt, Seefahrt und im Schienenverkehr) sowie durch LKW. Bei PKW und Motorräder ergeben sich nur kleine Erhöhungen. Ab 2030 geht der größte Anteil des Nachfragewachstums auf die nicht durch Verbrennung bestimmte Nutzung von Öl über, hier insbesondere als Rohstoff für die Petrochemie.
Erdgas: Über den gesamten Zeitraum wird die Nachfrage kräftig weiter wachsen. Eine Ursache dafür ist der steigende Industriealisierungsgrad und die erhöhte Nachfrage in schnell wachsenden Schwellenländern. Dazu kommt eine schrittweise Umstellung von Kohle auf Erdgas sowie die wachsende Verfügbarkeit von kostengünstigen Lieferungen aus Nordamerika und aus dem Nahen Osten. Bis zum Jahr 2040 wird nahezu ein Viertel der globalen Erdgasförderung auf die USA entfallen, während die weltweite Versorgung mit LNG sich bis dahin mehr als verdoppeln wird. Durch die nachhaltige Steigerung der LNG Lieferungen erhöht sich die Verfügbarkeit von Erdgas in der gesamten Welt; die LNG Volumina werden in den frühen 2020er Jahren höher sein als die interregional per Pipeline transportierten Liefermengen.
Kohle: Der Outlook prognostiziert, dass der Verbrauch von Kohle gegen Ende des Outlook Zeitraums nicht weiter wachsen wird. Ein Grund sind insbesondere rückläufige Verbrauchsmengen in China und den OECD Staaten. Der steigende Bedarf in Indien und auf den Märkten anderer Schwellenländer in Asien gleicht dieses zum Teil aus. China bleibt dennoch der größte Absatzmarkt für Kohle und verzeichnet bis 2040 einen Anteil in Höhe von 40 Prozent am globalen Kohleverbrauch.
Erneuerbare Energieträger: Wachstumsraten von über 400 Prozent werden erwartet. Mehr als die Hälfte der Nachfrageerhöhung am weltweiten Verstromungsmarkt beanspruchen künftig die Erneuerbaren. Dieses starke Wachstum wird ermöglicht durch die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit von Wind- und Solarenergie. Angesichts der verbesserten Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Energieträgern werden Subventionen bis Mitte der 2020er Jahre schrittweise zurückgefahren. China wird die größte Steigerungsrate bei Erneuerbaren Energien erzielen und mehr Wachstum in dem Segment haben als sämtliche OECD Staaten zusammen. Indien wird bis 2030 das zweitgrößte Wachstum bei Erneuerbaren Energien haben.
Auf die Stromerzeugung entfallen nahezu 70 Prozent des Wachstums der Primärenergienachfrage. Die Zusammensetzung der in der Stromerzeugung eingesetzten Energieträger wird sich wesentlich ändern, wobei die erneuerbaren Energien ihren Marktanteil schneller steigern werden als je eine andere Energieart zuvor – von derzeit sieben Prozent auf ungefähr ein Viertel bis zum Jahr 2040. Dessen ungeachtet bleibt Kohle bis 2040 der in der Stromerzeugung am meisten zum Einsatz kommende Energieträger.
Die Energienachfrage im Verkehrssektor erhöht sich im betrachteten Zeitraum um lediglich 25 Prozent, obwohl die Gesamtnachfrage in diesem Sektor sich mehr als verdoppeln wird – ein klarer Beleg für die schnell fortschreitenden Verbesserungen der Fahrzeugeffizienz. Der Verkehrssektor wird weiterhin durch die Nutzung von Öl dominiert (ungefähr zu 85 Prozent im Jahr 2040), trotz der steigenden Nutzung von alternativen Energiearten, insbesondere von Erdgas und Strom.
Die diesjährige Ausgabe des bp Energy Outlook legt dar, dass der strombasierte Bereich des Verkehrssektors sich am besten dadurch messen lässt, indem man sowohl die Zahl der Elektrofahrzeuge berücksichtigt wie auch die Intensität, mit der jedes einzelne Fahrzeug genutzt wird. Berechnungen gehen davon aus, dass der Anteil von Elektrofahrzeugen an der weltweiten Fahrzeugflotte bis 2040 auf 15 Prozent steigen wird – auf mehr als 300 Millionen Elektrofahrzeuge bei einer Gesamtzahl von nahezu zwei Milliarden Kraftfahrzeugen weltweit. Der Anteil an der mit PKW zurückgelegten Kilometerleistung beträgt dabei allerdings aufgrund der höheren Nutzungsintensität dieser Fahrzeuge mehr als 30 Prozent. Der bp Energy Outlook zeigt zudem, über welches Potential die Interaktion zwischen selbstfahrenden Fahrzeugen und beispielsweise gemeinschaftlich genutzten Fahrzeugen (Car Sharing) verfügt, um die Intensität, mit der Elektrofahrzeuge genutzt werden, entschieden zu erhöhen.
Eine wichtige Unbekannte bei dieser Betrachtung ist die Geschwindigkeit, mit der sich der Verkauf von Elektrofahrzeugen im Zeitraum bis 2040 entwickelt. Um die Bedeutung dieses Faktors auszuloten, untersucht der Outlook ein Szenario, bei dem ein weltweites Verkaufsverbot für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ab 2040 zugrunde gelegt wird. Bei dieser Annahme verringert sich die Nachfrage nach flüssigen Kraftstoffen um ungefähr zehn Millionen Barrel pro Tag bezogen auf das Evolving Transition Szenario; dennoch würde in diesem „Verbots-Szenario“ die Nachfrage nach Öl im Jahr 2040 höher liegen als 2016.
„Die Annahme, dass ein schneller Anstieg der Zahl von Elektrofahrzeugen die Ölnachfrage kollabieren lässt, wird durch die vorliegenden Zahlen einfach nicht unterstützt – selbst bei einem sehr schnellen Anstieg nicht”, führt Spencer Dale aus. „Auch das Szenario eines Verkaufsverbotes für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor und angesichts sehr hoher Effizienzstandards wird die Ölnachfrage 2040 immer noch höher sein als heute.“
Die Nachfrage nach Öl seitens der Industrie macht circa die Hälfte des Anstiegs des Energieverbrauches aus. Über Effizienzverbesserungen verlangsamt sich die industriell bedingte Ölnachfrage (ohne den Sektor mit nicht auf Verbrennung basierender Nutzung), im Wesentlichen bedingt durch Chinas Umstellung auf eine weniger energieintensive Dienstleistungs- und kundenorientierte Wirtschaftsstruktur. Chinas rückläufige Nachfrage wird allerdings wahrscheinlich durch weniger starke Wirtschaftsräume aufgefangen.
Insbesondere der Einsatz als Rohstoff in der Petrochemie stellt die am schnellsten wachsende Nachfrageseite des Gesamtbedarfs an Öl und Erdgas dar. Diese Nutzungsart wächst mehr als doppelt so schnell als andere industrielle Einsatzbereiche. Allerdings wird das Nachfragewachstum durch zunehmend mit Nachdruck geäußerte Umweltbedenken in Hinblick auf einige der hier hergestellten Produkte im Vergleich zu früheren Jahren stark gebremst – mit Blick auf Einmalprodukte aus Plastik sowie Verpackungsmaterialien. Auf Öl entfallen nahezu zwei Drittel des Wachstums der nicht auf Verbrennung basierenden Energieverwendung, während Erdgas den wesentlichen Teil der verbleibenden Menge für sich beansprucht.
Sämtliches Wachstum beim Energieverbrauch ist auf die schnell wachsenden Märkten der Entwicklungsländer zurückzuführen: China und Indien werden bis 2040 die Hälfte der Erhöhung der globalen Energienachfrage für sich beanspruchen. Im Verlauf der Untersuchungsperiode wird sich die Energienachfrage in China im Zuge der Umstellung auf ein eher nachhaltig ausgerichtetes Wirtschaftswachstum verlangsamen. Demgegenüber wird in Indien der Rückgang der Nachfrage weniger deutlich ausfallen und das Land wird China zu Beginn der 2030er Jahre als den weltweit am schnellsten wachsenden Energiemarkt ablösen. Zum Ende des von bp Energy Outlook betrachteten Zeitraumes wird Afrika eine zunehmend wichtige Rolle als treibende Kraft der Energienachfrage zukommen. Der Kontinent wird zwischen 2035 und 2040 einen größeren Anteil am globalen Nachfragewachstum für Energie verzeichnen als China.
Der Outlook kommt zu dem Schluss, dass der CO₂-Ausstoß weltweit bis 2040 um zehn Prozent steigen wird. Auch, wenn dieser Wert weit unterhalb der Steigerungsraten in den zurückliegenden 25 Jahren ist, liegt diese Entwicklung hinter dem, was als notwendig erachtet wird, um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen.
Vor diesem Hintergrund untersucht der bp Energy Outlook auch ein Modell der Internationalen Energieagentur, das bis 2040 eine CO₂-Senkung um nahezu 50 Prozent vorsieht. Der Hauptanteil dieses zusätzlichen Rückgangs wird in diesem Szenario – bezogen auf das Evolving Transition Szenario – der Stromerzeugung gutgeschrieben, der bis zum Jahr 2040 fast vollständig kohlenstofffrei sein soll.
„Wir müssen uns konsequent von den Verhaltensmustern der Vergangenheit trennen und einen neuen Weg einschlagen“, führte Bob Dudley abschließend aus. „Wir bei bp sind unverändert der Auffassung, dass die Bepreisung von CO₂-Emissionen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen sollte, da sie allen Beteiligten einen Anreiz gibt, ihren Beitrag zu leisten. Konsumenten werden angehalten, Energie effizienter zu nutzen und Erzeuger können sich darauf konzentrieren, emissionsärmere Energieträger an den Markt zu bringen.“
Peter Kretzschmar
Communications Manager D-A-CH
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