Mit dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz und Big Data wächst der Energiebedarf in Rechenzentren weltweit. In Deutschland liegt deren Stromverbrauch derzeit bei rund 20 Terawattstunden pro Jahr. Bis 2037 dürfte sich diese Menge laut Bundeswirtschaftsministerium jedoch fast verdoppeln. Die Luftkühlung – bislang Standard in der Branche – wird nach Einschätzung vieler Fachleute den Anforderungen dieser Entwicklung kaum noch gerecht. Sie verursacht hohe Betriebskosten, benötigt viel Platz und stößt gerade bei dicht verbauter Hardware schnell an Effizienzgrenzen. Deshalb rückt die Immersionskühlung stärker in den Fokus. Sie hält Komponenten mit Hilfe einer speziell entwickelten Flüssigkeit auf der richtigen Temperatur.
Für den im März von Castrol veröffentlichten Branchenbericht „The Dipping Point“ haben 600 Fachleute aus der Rechenzentrumsbranche ihre Einschätzung geteilt: Eine große Mehrheit der Befragten rechnet damit, dass Immersionskühlung künftig eine zentrale Rolle spielen könnte. Bereits heute profitieren Betreiber, die diese Technologie einsetzen. Im Durchschnitt verbrauchen die in der Studie betrachteten Rechenzentren nach eigenen Angaben 15.000 Megawattstunden weniger Strom pro Jahr als rein luftgekühlte Rechenzentren. Die Mehrheit der Rechenzentren, die Immersionskühlung als primäres System einsetzen, berichtet zudem, dass sich ihr Wasserverbrauch reduziert hat. Forschungsergebnisse gehen von möglichen Wassereinsparungen von bis zu 89 Prozent aus. Das entspricht mehr als 3,5 Millionen Litern pro Jahr und Rechenzentrum. Neben den Einsparpotenzialen bei Energie und Wasser sehen viele Betreiber auch wirtschaftliche Vorteile und rechnen damit, dass sich Investitionen in Immersionskühlung innerhalb von drei Jahren auszahlen.
Bei der Immersionskühlung werden besonders wärmeintensive Komponenten wie Prozessoren direkt in eine speziell entwickelte Flüssigkeit eingetaucht. Die Wärme wird auf diese Weise effizienter abgeführt als bei herkömmlichen Luftsystemen. Castrol hat hierfür mit ON Direct Liquid Cooling PG 25 ein Direct-to-Chip-Kühlmittel entwickelt, das direkt an wärmeerzeugende Komponenten wirkt. Dennoch bleiben einige Herausforderungen bestehen. Dazu zählen etwa die zeitintensive Umstellung bestehender Systeme und die laufende Wartung. Viele der befragten Fachleute sehen diese Herausforderungen nicht als unüberwindbare Hindernisse, sondern als Teil eines notwendigen Modernisierungsschritts.
Neben der technischen Optimierung leistet die Immersionskühlung auch einen Beitrag zur Ressourcenschonung bei den Kund:innen. So kann Castrol mit Produkten wie ON Direct Liquid Cooling PG 25 nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch zur Erreichung langfristiger Nachhaltigkeitsziele beitragen.