Die europäische Raffineriebranche hat gegenüber Asien und dem Nahen Osten an Wettbewerbsfähigkeit verloren. 25 Prozent des Verlustes der Wettbewerbsfähigkeit im Zeitraum von 2000 bis 2012 sind auf die im Vergleich zu anderen Regionen höheren Klima- und Umweltauflagen in Europa zurückzuführen.
Das ist ein Ergebnis des Raffinerie-Fitnesschecks der Europäischen Kommission, der in Brüssel vorgestellt wurde. Den Raffinerien entstehen Wettbewerbsnachteile demnach vor allem durch die EU-Richtlinie für Industrieemissionen (IED) sowie durch den CO2-Emissionshandel.
Vor diesem Hintergrund bekannte sich EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete beim Raffinerieforum in Brüssel in dieser Woche nachdrücklich zum Raffineriestandort Europa. Positiv hob er die Bedeutung des Raffineriesektors für die Versorgungssicherheit und die großen Erfolge bei der Effizienzsteigerung hervor. Mit der Weiterentwicklung des Emissionshandels und der geplanten Dekarbonisierung des Verkehrssektors kämen jedoch weitere Herausforderungen auf die Branche zu.
Mit Blick auf die deutschen Raffinerien wies der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands, Christian Küchen, darauf hin, dass keine zusätzlichen, über das europäische Niveau hinausgehenden Anforderungen zu verkraften seien – zum Beispiel bei der derzeit anstehenden Umsetzung neuer Emissionsauflagen für Raffinerien in deutsches Recht.
Hier finden Sie die Pressemitteilung des MWV als PDF zum Download: