Bei dem Text handelt es sich um eine Übersetzung. Im Zweifelsfall gilt das englische Original.
Von Lebensmitteln in Supermarktregalen bis hin zur Müllabfuhr - Millionen Menschen sind bei der Lieferung wichtiger Güter und Dienstleistungen auf Lkw angewiesen. Die Dekarbonisierung der Branche und die Verringerung ihrer Emissionen stellen jedoch eine große Herausforderung für diesen Sektor dar. Die Bewältigung dieser Herausforderung erfordert neue Lkw-Typen, neue Formen kohlenstoffärmerer Energie, um diese zu betreiben, und eine neue Infrastruktur, um diese Energie effizient bereitzustellen.
Die EU und die nationalen Regierungen haben ehrgeizige Ziele für die Reduzierung der CO2-Emissionen von Lkw gesetzt. Im Vereinigten Königreich will die Regierung die Emissionen schwerer Lkw bis 2025 um 15 Prozent gegenüber 2015 senken, und die deutsche Regierung hat eine Straßenbenutzungsgebühr für schwere Nutzfahrzeuge eingeführt, mit Ausnahmen für Lkw, die mit CNG und LNG betrieben werden1.
Als Reaktion auf diese Maßnahmen stellen die Lkw-Hersteller ihre Produktpalette zügig auf kohlenstoffärmere Modelle um. Die meisten Hersteller haben sich öffentlich dazu verpflichtet, dass 2040 100 Prozent ihrer Verkäufe Fahrzeuge mit Elektro- oder Brennstoffzellenantrieb sein werden.
Während die Lkw-Hersteller neue Fahrzeuge schnell entwickeln, muss die Branche ebenso schnell eine Infrastruktur aufbauen, die für die Bereitstellung dieser neuen kohlenstoffärmeren Kraftstoffe erforderlich ist. Daten deuten darauf hin, dass emissionsfreie Fahrzeuge in 2030 37 Prozent aller mittelschweren und schweren Nutzfahrzeug-Verkäufe in Europa ausmachen werden2. Diese werden durch 140.000 öffentliche und Lkw-spezifische Ladepunkte und 1.500 Wasserstofftankstellen versorgt werden müssen3.
Die Dekarbonisierung des Lkw-Sektors wird eine große Herausforderung für Flottenbetreiber:innen darstellen. CO2-ärmere und emissionsfreie Lkw und die für ihre Betankung erforderliche Infrastruktur sind heute relativ teuer und noch nicht überall verfügbar. Zudem ist die Dekarbonisierung von Lkw komplexer als der Übergang zu Elektroautos.
Lkw mit Elektro- und Wasserstoff-Brennstoffzellen und Technologien, um diese zu unterstützen, sind noch nicht in großem Umfang verfügbar. Daher könnten andere sogenannte Übergangskraftstoffe, wie erneuerbarer Diesel und Bio-LNG den Flottenmanager:innen helfen, erste wichtige Schritte zur Dekarbonisierung ihrer Betriebe zu unternehmen. All dies bedeutet, dass Lkw-Flottenbetreiber:innen im nächsten Jahrzehnt und darüber hinaus eine Reihe von verschiedenen Übergangskraftstoffen benötigen werden4.
Wir bei bp glauben, dass Flexibilität unerlässlich ist, wenn wir unseren Flottenkund:innen helfen wollen, ihren Weg durch die Energiewende zu finden. Wir konzentrieren uns darauf, vier verschiedene Optionen und Technologien anzubieten.
HVO (hydrotreated vegetable oil) wird aus Speiseölen und anderen Altölen hergestellt, die speziell behandelt und in sauberere Kraftstoffe wie Diesel und Düsenkraftstoff umgewandelt werden. Es kann die Netto-CO2-Emissionen um bis zu 90 Prozent, die NOx-Emissionen um 30 Prozent und andere schädliche Fahrzeugpartikel um 85 Prozent reduzieren5.
Im Februar 2022 erwarben wir eine 30-prozentige Beteiligung an Green Biofuels. Das Produkt von Green Biofuels kann bereits heute in Dieselmotoren verwendet werden, ohne dass zusätzliche Fahrzeugänderungen oder Investitionen erforderlich sind.
Biomethangas wird aus organischen Abfällen gewonnen, die auf Mülldeponien abgebaut oder in anaeroben Vergärungsanlagen verarbeitet werden. Während Bio-CNG eine komprimierte Form von Biomethan ist, ist Bio-LNG die flüssige Form. Beide können in Gasfahrzeugen verwendet werden und helfen, Emissionen, um bis zu 85 Prozent zu reduzieren6.
Im Dezember 2021 erwarben wir eine 29-prozentige Beteiligung an Gasrec, dem größten Anbieter von beidem, Bio-LNG und Bio-CNG für den Straßenverkehr in Großbritannien. Gasrec hat die erste Bio-LNG-Tankstelle in Großbritannien gebaut und betankt heute rund 40 Prozent der gasbetriebenen Schwerlastkraftwagen in Großbritannien7.
Elektrofahrzeuge (EV) nutzen eine Batterie, um Energie aus dem Stromnetz zu speichern, die dann zum Antrieb eines Elektromotors verwendet wird, um das Fahrzeug anzutreiben. Da Lkw größer sind als Pkw, benötigen sie in der Regel viel mehr Strom, um die Batterie zügig aufzuladen. Wenn der für den Betrieb eines E-Fahrzeugs verwendete Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, sinken die Emissionen um 100 Prozent.
bp pulse, das EV-Ladegeschäft von bp, baut das Netzwerk sowohl für PKW als auch für die LKW-Industrie rasch aus - mit besonderem Schwerpunkt auf ultraschnellem Laden. Wir arbeiten auch mit unseren Flottenkund:innen, um Ladestationen an ihren Standorten sowie speziellen Ladestationen zu installieren und zu betreiben.
Weltweit will bp sein Netz an öffentlichen EV-Ladepunkten bis 2030 auf über 100.000 ausbauen, mit einem besonderen Fokus auf ultraschnellem Laden. Im Juli 2022 eröffneten wir unsere erste Ultra-Schnellladestation für mittelschwere und schwere Elektro-Lkw an unserem Standort in Schwegenheim in Rheinland-Pfalz.
Wasserstoff kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Bei der Verwendung in einer Brennstoffzelle wird er in Elektrizität umgewandelt, um ein Fahrzeug anzutreiben, wobei Wasserdampf als einzige Emission am Auspuff entsteht. Die Energiedichte von Wasserstoff (d. h. die Energie, die er speichern kann) macht ihn zu einer idealen Option für den Schwerlast- und Langstreckentransport, auch wenn noch viele Herausforderungen bewältigt werden müssen, u. a. in Bezug auf die Entwicklung der Technologie sowie Infrastruktur, die Fahrzeugkosten sowie im Hinblick auf die zu berücksichtigenden Emissionen, die bei der Herstellung von grünem Wasserstoff entstehen.
In Zusammenarbeit mit Fahrzeughersteller:innen und Technologiespezialist:innen unterstützt bp dabei, diese Herausforderungen zu bewältigen, um Produktionsanlagen sowie die erforderliche Infrastruktur für eine zuverlässige Wasserstoffmobilität aufzubauen. Dazu gehört auch das grüne Wasserstoffzentrum HyGreen Teesside im Nordosten Englands, das genügend grünen Wasserstoff für den Antrieb von 1.300 Schwerlastkraftwagen produzieren soll8.
Letztes Jahr haben wir bekannt gegeben, dass bp und Daimler eine Zusammenarbeiten, um die Einführung eines Wasserstoffnetzes zu beschleunigen und die Einführung einer Schlüsseltechnologie für die Dekarbonisierung des britischen Güterverkehrs zu unterstützen9. Gemeinsam wollen wir sowohl die Entwicklung der Wasserstoffinfrastruktur als auch die Einführung von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw in Großbritannien pilotieren.
Wir wollen nicht nur neue Standorte für Elektro- und Wasserstofftankstellen entwickeln, sondern die Vision ein Netz von Mobilitätszentren entlang wichtiger Logistikkorridore in ganz Europa aufbauen, die Flotten eine Reihe unterschiedlicher Energien anbieten, darunter auch traditionelle Kraftstoffe. Wir wollen diese Mobilitätszentren zukunftssicher machen, damit wir unsere Energieangebote an die sich ändernden Bedürfnisse unserer Flottenkunden anpassen und sie in jeder Phase ihres Dekarbonisierungsprozesses unterstützen können. Und wir wollen die Netze so gestalten, dass sie das Wohlbefinden von Fahrer:innen fördern, indem sie wichtige Einrichtungen zur Verfügung stellen.
Wir arbeiten bereits mit einigen unserer größten Flottenkunden zusammen, um sie bei der Bewältigung der Energiewende zu unterstützen. Wenn wir die Herausforderungen und Bedürfnisse kennen, können wir dabei helfen, die richtigen Kraftstoffe zum richtigen Zeitpunkt zu bekommen, damit ihre Flotten betrieben werden können. Jetzt wollen wir ihnen das Gleiche tun, um ihnen dabei zu helfen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen. Wir arbeiten mit neuen Partner:innen zusammen, um die richtigen betrieblichen und technischen Lösungen für die nächsten Jahrzehnte zu entwickeln, und wollen diesen Kunden die Flexibilität und Unterstützung bieten, die sie auf der Straße benötigen, um die Emissionen ihrer Lkw-Flotten zu reduzieren.
Es liegt auf der Hand, dass das Tankstellennetz, das Pkw, Lkw und Busse im letzten Jahrhundert versorgt hat, einen gewaltigen Wandel vollziehen muss, um Kund:innen auch in den nächsten 100 Jahren zu unterstützen. Es wird viele Investitionen, Partnerschaften und viel Arbeit erfordern, um dieses neue Mobilitätsrückgrat für die Welt zu schaffen.
bp Pressestelle London
bppress@bp.com
Tel.: +44 7919 217511
Mehr zum Thema EV-Laden für Flotten