Auf dem Werksgelände der Ruhr Oel Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven mussten gestern, 9. März, gegen 17 Uhr einige Produktionsanlagen aufgrund einer Unterbrechung der Stromversorgung heruntergefahren werden. Dabei kam es zu sichtbaren Fackelaktivitäten und Geräuschentwicklung bis in die Nacht hinein. Die betroffenen Anlagen stehen im Norden des Werks Scholven.
Nach aktuellem Stand kam es wegen unwetterbedingter Spannungsschwankungen im 220-kV-Netz zu einer teilweisen Unterbrechung der Stromversorgung der Ruhr Oel Raffinerie Scholven. Die Versorgung konnte nach wenigen Minuten wieder hergestellt werden. Die genauen Umstände werden noch
untersucht. Die zuständigen Behörden wurden zeitnah informiert.
Die Fackelaktivitäten haben gezeigt, dass die Sicherheitssysteme der Raffinerie voll funktionsfähig sind. Die Anlagen der Raffinerie waren jederzeit unter Kontrolle, ebenfalls bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung. Leider lassen sich solche technischen Notwendigkeiten wie das Fackeln selbst bei professionellster Steuerung der Anlagen nicht immer gänzlich vermeiden. Das gilt vor allem für unerwartete Ereignisse wie für einen Stromausfall.
Die Fackeln der Ruhr Oel GmbH entsprechen dem modernsten Stand der Technik. Selbstverständlich erfolgt das Abfackeln von Gasen auf Grundlage und im Einklang entsprechender Genehmigungen durch die Aufsichtsbehörde – also die
Bezirksregierung Münster. An die Aufsichtsbehörde wird jede Fackeltätigkeit gemeldet.
Auch in den nächsten Tagen kann es zeitweise zu weiterer Fackelaktivität mit Geräuschentwicklung kommen. Denn die Prozessanlagen müssen nun wieder in Betrieb genommen werden. Die dabei entstehenden überschüssigen Gase müssen aus Sicherheitsgründen kontrolliert über die Fackeln verbrannt werden.
Die Ruhr Oel bedauert die Unannehmlichkeiten, die den Anwohnern durch den Stromausfall entstanden sind. Das Unternehmen setzt alles daran, die Fackelaktivitäten im Rahmen der Anfahrprozesse zu minimieren und die Belästigungen so gering wie möglich zu halten.
BP betreibt in Gelsenkirchen mit rund 1.800 Mitarbeitern und 170 Auszubildenden die beiden Werke in Horst und Scholven als einen integrierten und komplexen Raffinerie- und Petrochemiestandort. Die Verarbeitungskapazität beträgt ca. 12 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr. Daraus entstehen neben Benzin, Diesel, Düsentreibstoff und Heizöl mehr als 50 verschiedene Produkte vor allem für die Chemieindustrie. BP ist damit neben der hohen Bedeutung für die heimische Kraftstoff- und Energieversorgung ein wichtiger Teil des Chemieverbunds Nordrhein-Westfalen.