Wie ist das eigentlich als Neuling mit so einem alten Hasen wie Klaus-Dieter Rontke zusammen zu arbeiten? "Das ist natürlich optimal. Er kann mir viele praktische Tipps geben, die ich auf keiner Fortbildung lerne oder in keinem Lehrbuch finde. Davon profitiere ich sehr", freut sich der junge Schiffsingenieur über die enge Zusammenarbeit.
Die Prüfgeräte sind nun alle angeschlossen. Die eigentliche Arbeit kann beginnen. Klaus-Dieter Rontke nimmt das Endoskop und führt es in den Zylinder ein. "Ich schaue jetzt, in welchem Zustand sich die Oberfläche der Zylinderlaufbuchse befindet." Da in dem Zylinder Metall auf Metall arbeitet, kommt es zu Reibung. Um diese so gering wie möglich zu halten, wird Schmieröl verwendet. Das Öl hat gleichzeitig auch kühlende Wirkung, da durch die Reibung auch Hitze entsteht. "Wenn die Schmierung nicht mehr optimal ist, kann es zu erhöhtem Verschleiß kommen und im Extremfall auch zum sogenanntem 'Kolbenfresser'," erklärt Klaus-Dieter Rontke. Und das bedeutet, dass der Motor langfristig auch Schaden nimmt.
Auf der Jansum ist der Motor tadellos. Nichts zu beanstanden. Alle neun Zylinder sehen gut aus. "Der Motor kann in dem Zustand wahrscheinlich noch weitere 10.000 Betriebsstunden fahren, also noch mindestens zwei Jahre", sagt Klaus-Dieter Rontke. Reederei-Direktor Johann Dirksen ist beruhigt. "Das gefällt mir an Castrol Marine. Ich habe ja auch einen persönlichen Kontakt zu Klaus-Dieter Rontke. Und ich weiß, dass er über ein unglaubliches Know-how verfügt. Ihn kann ich bei einem Problem auch Sonntagnachmittag um 15 Uhr anrufen und habe keinen Anrufbeantworter dran", sagt der Reederei-Direktor.
Die beiden Schiffsingenieure prüfen zur Sicherheit aber auch noch einmal den Zustand der Kolben in den Zylindern. Dafür gehen beide noch eine steile Treppe hinunter. Dort gelangen sie an den Boden des Motorblocks. Über geöffnete Klappen lassen sich die Kurbelwelle und die Kolben begutachten. Hier reicht ein einfacher Blick auf die Kolben, um eventuelle Unregelmäßigkeiten zu erkennen. Und die beiden Fachleute sagen: auch hier sieht alles gut aus.
"Die von uns betreuten Schiffe fahren nach einem von uns erstellten Schmierplan. Von daher würde es mich auch sehr wundern, wenn wir hier auf Schwierigkeiten gestoßen wären", sagt Klaus-Dieter Rontke. Zum Kundenservice von Castrol Marine gehört es, für den Kunden einen individuellen Schmierplan zu entwickeln. Anhand dieses Planes wird dann das benötigte Schmieröl bestellt. Die Crew an Bord füllt das Öl anschließend nach den genauen Vorgaben im Schmierplan ein. Über regelmäßige Schmierstoffproben und Motorprüfungen vor Ort gewährleistet Castrol Marine, dass das Schiff ohne Probleme weiter fahren kann.
Die Schiffsingenieure schauen dabei übrigens nicht nur in den Motor, sondern überprüfen auch den Zustand der Schmierstoffe an allen anderen wichtigen Einrichtungen an Bord. "Überall dort, wo Schmierstoffe von uns eingesetzt werden, schauen wir nach, ob alles in Ordnung ist", sagt Klaus-Dieter Rontke. Michael Nowak hat derweil eine Ölprobe aus dem Motor gezogen. Ihm steht Schweiß auf der Stirn. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so ausschaut, die Prüfarbeiten sind anstrengend. Um ein Schiff auf Herz und Nieren zu prüfen, sind die beiden Castrol Marine-Mitarbeiter einen ganzen Tag beschäftigt.