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Sicherheit, Umweltschutz & Qualität

Eine sichere und verantwortungsbewusste Betriebstätigkeit steht für uns an erster Stelle. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die hohe Sicherheit unserer Prozesse und Anlagen zu erhalten und zu verbessern. Unser Ziel ist es Unfälle, Gesundheitsgefährdungen und Umweltverschmutzungen zu vermeiden. Dazu führen wir unter dem Kürzel HSE&C – Gesundheit (Health), Sicherheit (Safety), Umwelt (Environment), Emissionsreduzierung (Carbon) – viele Aktivitäten durch.

Sicherheit

Ein sicheres Arbeitsumfeld für unsere Mitarbeitenden und alle Personen, die in unserer Raffinerie tätig sind, hängt maßgeblich vom reibungslosen Betrieb unserer Produktionsanlagen ab. Diese werden daher durch unser Betriebspersonal vor Ort und in den Messwarten laufend überwacht. Zusätzlich finden regelmäßig systematische Prüfungen durch interne und externe Sachverständige sowie Revisionsstillstände statt, bei denen die jeweilige Anlage auf Herz und Nieren überprüft wird. Anlagenspezifische Sicherheitssysteme, Schutzvorrichtungen, Schulungen und Gesundheitsangebote komplettieren unser umfassendes Sicherheitskonzept. 

Die Fackelsysteme in der Raffinerie sind wichtige Sicherheitselemente, die der kontrollierten Abführung von Gasströmen und deren Verbrennung im Ereignisfall dienen. In Lingen gibt es daher zwei Hochfackeln.

 

Im Normalbetrieb einer Raffinerie entstehen stetig Gase, die in weiteren Produktionsprozessen verwendet werden. Dabei können aus unterschiedlichen Gründen zu hohe Drücke in den Prozessanlagen auftreten. Damit in solchen Fällen der Druck nicht so hoch wird, dass Behälter und Rohrleitungen beschädigt werden, muss der Überdruck durch Sicherheitsventile abgebaut werden. Das hierbei abgeblasene Gas wird aufgefangen und gelangt nicht in die Umwelt. Stattdessen wird es durch Einrichtungen zur Fackelgasrückgewinnung verflüssigt und wieder in den Verarbeitungsprozess rückgeführt oder in der Raffinerie für Feuerungszwecke genutzt.

 

Nur wenn in den Verfahrensanlagen mehr Gas anfällt als zur Unterfeuerung in den Prozessöfen benötigt wird, kommt es zu Fackeltätigkeiten. Dies ist unter anderem bei An- und Abfahrvorgänge im Rahmen von Instandhaltungen, TÜV-Revisionen und Reparaturen der Fall. Die Gase können dann nicht in vollem Umfang verarbeitet werden, sondern werden zur Fackel geleitet, um einen Druckanstieg zu vermeiden. Die Fackel ermöglicht eine sichere sowie kontrollierte Verbrennung und funktioniert dabei wie eine Art Ventil. Kommt das Gas an, wird zusätzlich Wasserdampf beigemischt. So werden die Gase sauber und zu 99,9 Prozent rückstandsfrei verbrannt.

 

Fackelaktivitäten sind also Teil eines funktionierenden Sicherheitssystems. Sobald die Anlagen wieder im Normalbetrieb laufen, wird das Gas wie zuvor innerhalb des Systems verarbeitet. Am Fackelkopf brennt dann nur eine kleine Pilotflamme, auch Zündflamme genannt. 

Korrosion kann Materialien an unterschiedlichen Produktions- und Verarbeitungsanlagen in unserer Raffinerie angreifen und deren Funktionsweise negativ beeinflussen. Dies betrifft zum Beispiel Infrastrukturanlagen wie Fernleitungen und Pipelines. Ein Schwerpunkt unserer Überwachungssysteme ist daher der Schutz vor solchen Korrosionsschäden. 

 

Im Inneren unserer Pipelines verwenden wir Chemikalien, die eine Schutzschicht gegen das korrosive Rohöl bilden. Mit einer von bp entwickelten Technik (Highly Reliable Chemical Injection) prüfen wir, ob diese chemische Schutzschicht die richtige Konzentration hat und an der richtigen Stelle oder zur richtigen Zeit zum Einsatz kommt. Die Technik liefert diese Informationen dabei mit einer 99-prozentigen Genauigkeit.

 

Zudem hat bp zusammen mit dem Imperial College London einen Korrosionssensor auf Ultraschallbasis entwickelt. Mit dieser drahtlos operierenden Technologie können Korrosionsexpert:innen, Inspektor:innen, Planer:innen und Betriebsleiter:innen in Echtzeit den aktuellen Zustand und die Betriebsbereitschaft von Öl- und Gasanlagen überwachen.

 

Die drahtlos operierenden Korrosionssensoren liefern in regelmäßigen Abständen und auf Abfrage Daten zur Korrosionsüberwachung. Unerwartete Veränderungen in der Wandstärke von Rohren werden sofort gemeldet und können somit unabhängig von Wartungsintervallen frühestmöglich erkannt werden. Besonders an schwer zugänglichen Bereichen ist die Technik von großem Wert.

Unsere Werkfeuerwehr ist mit hochmoderner Technik für den Brandschutz, den Rettungsdienst, technische Hilfeleistungen und die Gefahrenabwehr ausgestattet. Neben dem direkten Einsatz im Notfall gehören auch präventive Maßnahmen wie vorbeugender Brandschutz, Schulungen und Trainings zum Aufgabenbereich des 30-köpfigen Teams.

 

Um schnell reagieren zu können, ist die Feuerwache rund um die Uhr mit hauptamtlichen Feuerwehrleuten besetzt. Dabei ist nicht jeder Einsatz ein potenzieller Notfall. Wir führen regelmäßig Übungen durch, damit sowohl Feuerwehrleute als auch das Betriebspersonal den richtigen Umgang mit möglichen Gefahrensituationen immer wieder trainieren können.

 

Die Zahl der Einsätze pro Jahr kann stark variieren, nicht zuletzt, da die Werkfeuerwehr auch den Rettungsdienst im Landkreis Emsland unterstützt. Dies insbesondere, wenn in der Region die Ressourcen des Rettungsdienstes erschöpft sind und zusätzliche Kräfte oder spezielle Einsatzmittel benötigt werden.  

 

Die Einsatzzentrale der Werkfeuerwehr ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0591/611-2409 zu erreichen.

Auftrag des Werkschutzes ist es, Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten und Gefahren und Schäden vom Betrieb und den Mitarbeitenden abzuwenden. Für Mitarbeitende von Partnerfirmen und Besucher:innen des Raffineriegeländes ist er zudem erster Ansprechpartner vor Ort.

 

 

Alle Personen, die das Gelände betreten, werden für die Zeit ihres Aufenthaltes an den Eingangstoren registriert. Ebenso werden am Tor notwendige, verpflichtende Sicherheitsunterweisungen durchgeführt, um die wichtigsten Regeln für den Aufenthalt zu vermitteln. Zudem spielt der Schutz vor Diebstahl für uns eine große Rolle. Durch regelmäßige Kontrollen sowie andere Präventivmaßnahmen sorgen wir dafür, dass unsere Vermögenswerte an den Standorten gesichert sind.

 

Ferner gilt auf dem Raffineriegelände die Straßenverkehrsordnung, ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern sowie spezielle Vorschriften des bp Fahrsicherheitsstandards (Driving Safety Standard). Die Mitarbeitenden des Werkschutzes kontrollieren aus diesem Grund regelmäßig die Einhaltung aller Vorschriften, wie beispielsweise die Geschwindigkeit und den Zustand der Fahrzeuge, das Verhalten der Fahrer:innen sowie die ordnungsgemäße Ladungssicherung.

Technische und organisatorische Maßnahmen sowie der Einsatz von individuellen, persönlichen Schutzausrüstungen sorgen für ein sicheres Arbeitsumfeld in unserer Raffinerie. So findet vor der Freigabe jeder Arbeit eine ausführliche Beurteilung von möglichen Gefährdungen statt, um auf dieser Basis die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen sorgfältig festzulegen und deren Einhaltung zu kontrollieren. Zur Vermeidung von Unfällen trainieren wir zudem kontinuierlich ein sicherheitsbewusstes Verhalten. Hierzu finden zu sicherheitsrelevanten Themen regelmäßige Unterweisungen, Fortbildungen und praktische Übungen für alle in der Raffinerie tätigen Personen statt. Durch wiederkehrende
Sicherheitsbegehungen werden präventiv mögliche Gefahren erkannt und umgehend beseitigt.

 

Unsere Fachkräfte für Arbeitssicherheit stehen jederzeit als kompetente Ansprechpersonen und Berater:innen bei Arbeitssicherheitsfragen zur Verfügung. Für den Fall, dass es doch zu einem Arbeitsunfall kommen sollte, sind unsere Werkfeuerwehr und der werksärztliche Dienst schnell einsatzbereit.

Unsere Mitarbeitenden können eine regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorge wahrnehmen und werden von erfahrenen arbeitsmedizinischen Fachkräften betreut sowie beraten. Ausgebildete Betriebs- und Rettungssanitäter:innen der Werkfeuerwehr sowie betriebliche Ersthelfer:innen unterstützen ihn bei seiner Arbeit zu allen Fragen des Gesundheitsschutzes, der Unfallverhütung, der Arbeitssicherheit und der Betriebsgesundheit. Darüber hinaus wird der werksärztliche Dienst in die Planung neuer Betriebsanlagen oder Sozialeinrichtungen eingebunden und berät bei der Beschaffung von technischen Arbeitsmitteln oder der Einführung von neuen Arbeitsrhythmen und Arbeitsverfahren.

 

Zur nachhaltigen Förderung der Gesundheit unserer Mitarbeitenden haben wir zudem ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt. Es umfasst viele verschiedene Aktionen, mit denen wir die Kolleg:innen animieren, gesund und fit zu bleiben. Auch der demografische Wandel und die Verlängerung der Lebensarbeitszeit stellen Arbeitgeber wie Arbeitnehmende vor große Herausforderungen. Wir begegnen diesen gesellschaftlichen Trends nachhaltig mit der Einführung von Lebensarbeitszeitkonten sowie Seminaren zu Gesundheit, Ernährung und Bewegung.

Umweltschutz

In unseren Grundsätzen ist die Verpflichtung zu verantwortlichem Handeln gegenüber der Umwelt fest verankert. Unsere Raffinerie wird regelmäßig nach der Norm DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Beim Anlagenersatz und der Instandhaltung setzen wir zudem auf Materialien und Maschinen, die uns bei der Vermeidung von Geruch und Lärm unterstützen. Die Einhaltung der Umweltgesetze und -vorschriften sowie die Informationspflicht gegenüber der Öffentlichkeit nimmt bp in allen Bereichen sehr ernst.

Ausschlaggebend für den Betrieb der Raffinerie ist im Bereich des Immissionsschutzes das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), das weitreichende Pflichten im Hinblick auf den Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge formuliert.

 

Die für die Praxis wesentlichen, überwiegend technischen Einzelheiten sind in zahlreichen Durchführungsverordnungen zum Bundes-Immissionsschutzgesetz geregelt. So entspricht beispielsweise der Fackelbetrieb den Anforderungen der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft). Sie ist die Erste Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum BImSchG und enthält Festlegungen zum Stand der Technik, die von den Anlagenbetreibern einzuhalten sind. 

Die Abfallverbrennungsanlage unserer Raffinerie fällt unter die 17. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Hierbei handelt es sich um die Verordnung über die Verbrennung und die Mitverbrennung von Abfällen. Diese stellt umfangreiche Anforderungen an die Messung von Emissionen und die Veröffentlichung der Ergebnisse.

 

Daten zu unserer Abfallverbrennungsanlage

In einer Raffinerie entstehen während des Produktionsprozesses Emissionen. Um diese kontinuierlich zu überwachen, haben wir beispielsweise unsere Schornsteine mit speziellen Messeinrichtungen ausgestattet, die regelmäßig durch externe Sachverständige überprüft werden. Die Messeinrichtungen erfassen die Emissionsdaten rund um die Uhr und leiten die Werte mit Hilfe einer Elektronischen Fernüberwachung (EFÜ) an den Landkreis Emsland als zuständige Überwachungsbehörde weiter.

 

Zusätzlich führen wir an verschiedenen Orten rund um den Standort Messungen Emissionen und Wetterdaten erfassen. So können Maßnahmen zur Emissionsminderung zeitnah ergriffen werden. Um Emissionen kontinuierlich zu verringern, werden zudem die Produktionsanlagen auf einem technisch aktuellen Stand gehalten.

 

Erfahren Sie mehr

Regelungen zur sortenreinen Sammlung, Lagerung, Wiederverwertung und Entsorgung von Abfällen sind fester Bestandteil unseres Abfallmanagements. Dabei werden die Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetzes berücksichtigt, während die Vermeidung von Abfällen generelle Priorität hat. Der Transport von Abfällen erfolgt stets über sorgfältig ausgesuchte und qualifizierte Transportunternehmen. Auch bei der Entsorgung von Abfällen arbeiten wir ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammen. 

Zur Reinigung des Abwassers, das bei dem Betrieb unserer Anlagen anfällt, betreiben wir eine mehrstufig arbeitende Kläranlage. Sie gewährleistet,dass gesetzlich  vorgeschriebene Auflagen von uns erfüllt und sogar übertroffen werden.

 

Über eine Reihe von Kontrollbrunnen auf dem Werksgelände überwachen wir zudem ständig das Grundwasser. Des Weiteren ergänzt ein strenges internes Meldewesen die gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen.

Mit unserem schlüssigen Energiemanagementsystem erfüllen wir die Norm DIN EN ISO 50001. Unser Ziel ist es, die energiebezogene Leistung kontinuierlich zu verbessern: Hierzu gehören die Energieeffizienz, der Energieeinsatz und der Energieverbrauch sowie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen und der Energiekosten. 

Wenn Sie Fragen und Anregungen rund um das Thema Umweltschutz haben, in der Nachbarschaft unserer Anlagen auf ungewöhnliche Immissionen wie Lärm, Gerüche oder Fackelschein aufmerksam werden oder andere Hinweise auf eventuelle Betriebsstörungen in unseren Anlagen haben, erreichen Sie uns rund um die Uhr über unser Umwelt-Telefon: 0591 611 2777.

 

Unser Ziel ist es, höchste Sicherheit zu gewährleisten und den Sachverhalt möglichst schnell aufzuklären. Bei geplanten Arbeiten, bei denen Beeinträchtigungen der Nachbarschaft in Form von Lärm oder Fackelschein nicht vermeidbar sind, informieren wir unsere Nachbar:innen nach Möglichkeit über unsere Messenger-Kanäle WhatsApp, Telegram und per SMS sowie über die örtliche Presse.

Qualitätsmanagement

Wir haben in unserer Raffinerie einen umfassenden Verbesserungsprozess etabliert, um die Sicherheit, unsere Prozesse und unsere Produkte kontinuierlich zu optimieren. Alle inhaltlichen Forderungen der DIN EN ISO 9001, 14001 und 50001 sind in unserer Unternehmenspolitik dokumentiert und stellen die Grundlage für jede Art von Qualitäts- und Umweltzielen sowie deren Einhaltung und Bewertung dar. Die Zertifizierungen werden regelmäßig erneuert, nachdem externe Prüfer:innen unsere Arbeit von unabhängiger Seite untersucht haben.

 

 

Qualifizierte Mitarbeitende, Teamarbeit und eine sehr gute Kommunikation sorgen für eine hohe Verfügbarkeit und einen sicheren Betrieb unserer Raffinerie, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllt. Unterstützend werden die meisten unserer Produktionsprozesse beispielsweise mit Hilfe von Onlineanalysen überwacht. Zudem werden unsere Endprodukte vor der Auslieferung an die Kund:innen in einem der modernsten Labore der bp Gruppe, das nach DIN EN ISO / IEC 17025 akkreditiert ist, untersucht.