1. Home
  2. Produkte und Services
  3. Ihr bp Magazin
  4. Die Helden vom Schwedenplatz

Die Helden vom Schwedenplatz

Die Helden vom Schwedenplatz – mutiges und besonnenes Handeln am 2. November 2020


Ein Tag, der wie jeder andere begonnen hatte, endete wie kein anderer. Der erste Bezirk in Wien ist am Montag, den 2. November 2020, Ziel eines terroristischen Anschlags geworden. Vier Menschen verloren ihr Leben und mehrere Personen wurden verletzt. Unter anderem war auch die Wiener bp Tankstelle am Morzinplatz/Franz-Josefs-Kai am Schwedenplatz Ort des Geschehens. Die Geschehnisse des Abends in dem Tankstellen-Shop lassen wir hier Revue passieren…

 

Ein Abend wie jeder andere


Es ist der letzte Tag, bevor das öffentliche Leben in Österreich wieder komplett heruntergefahren wird, der letzte Tag an dem gemeinsam mit Freunden in Bars, Restaurants oder Cafés zwanglos zusammengesessen werden kann. Viele Wiener nutzen diesen Tag, um noch einmal auszugehen, denn die Corona-Infektionszahlen sind in den vergangenen Tagen wieder extrem angestiegen. Es ist Montag, der 2. November 2020, ein ungewöhnlich milder Herbsttag und ein Tag vor dem erneuten Lockdown.


An jenem Montagabend sind viele Menschen in den Straßen, um noch einmal das gesellschaftliche Beisammensein zu genießen, in einem Restaurant lecker zu essen oder gemeinsam mit Freunden auszugehen. Die ausgelassene Stimmung in der Wiener Innenstadt endet abrupt. Gegen 20 Uhr fallen die ersten Schüsse im ‚Bermudadreieck‘ genannten Szeneviertel, rund um den Schwedenplatz. Um genau 20:00:48 Uhr geht der erste Notruf bei der Polizei ein: „Mehrere Schüsse in der Seitenstettengasse 5“.


Zum gleichen Zeitpunkt an der bp Tankstelle am Schwedenplatz. Es ist ein Abend wie jeder andere auch, Kunden tanken ihre Autos, neue Lieferungen für den Shop kommen an. Melanie H., Batarilo J. und Dario P. haben an diesem Tag Dienst und gehen vor Ort ihren gewohnten Tätigkeiten nach. Gerade ist eine neue Lieferung von REWE eingetroffen und Melanie H. ist dabei, die Getränke ins Lager zu räumen. Zeitgleich lädt Oliver J. von der Firma K. in unmittelbarer Umgebung Produkt vom Tanklastwagen ab und befüllt die unterirdischen Lagertanks.


Die Ereignisse überschlagen sich


Plötzlich fallen Schüsse, Schüsse die zunächst klingen wie Böller oder Raketen an Silvester. Die Schüsse werden immer häufiger, immer lauter. Kunden kommen angerannt und sagen, dass mit einer Waffe in der Innenstadt geschossen wird. Sofort drücken die Angestellten der Tankstelle das Zapfsäulen-Not-Aus, bringen zwei Frauen, einen Mann und sich selbst im Lager des Tankstellen-Shops in Sicherheit. In diesem Moment stoppt Tankwagenfahrer Oliver J. geistesgegenwärtig den Entladevorgang, versteckt sich in seiner Fahrerkabine. Melanie H., Batarilo J. und Dario P. bemerken nach wenigen Minuten, dass der Tankwagenfahrer noch draußen ist. Schnell öffnen sie die Tür des Lagers, sodass er dort direkt Zuflucht suchen und sich in Sicherheit bringen kann. Die Situation ist beängstigend, keiner weiß, was genau passiert. Ein Kunde ist in großer Sorge um seinen Hund, der noch draußen im Auto auf ihn wartet. Auch der Hund wird im Lager in Sicherheit und zu seinem Besitzer gebracht.  


Die Ereignisse überschlagen sich, die Situation ist beängstigend, keiner weiß, was noch passiert. Der Tankstellen-Shop am Schwedenplatz ist komplett verglast, alles ist von außen gut einsehbar. Sofort haben die Angestellten der Tankstelle die Beleuchtung ausgeschaltet, Shop und Lagertür verriegelt. Via Handy wird umgehend der Tankstellenleiter Karl-Heinz G. informiert – er bleibt bis zum Schluss mit seinem Team in Kontakt.


Wieder fallen mehrere Schüsse in unmittelbarer Umgebung am Schwedenplatz, es gibt Schusswechsel mit der Polizei. Es fallen Schüsse hinter der Tankstelle, die Einschusslöcher sind später in der Begrenzungsmauer von der Tiefgaragen-Einfahrt zu sehen. Zwei Kugeln treffen den Tanklastwagen und durchbohren beide Seiten des Tanks. Zum Glück war der Entladevorgang fast beendet und es befand sich kein Produkt mehr in den Kammern.


Aus Minuten werden Stunden


Es ist ungefähr 21 Uhr, gut eine Stunde nach Beginn der schrecklichen Ereignisse dieses Abends. Das dreiköpfige Team von der Tankstelle bewahrt weiter Ruhe, beruhigt die verängstigten Kunden und versorgt alle mit Essen und Getränken. Es besteht weiterhin telefonischer Kontakt zum Tankstellenleiter, über ihre Handys verfolgen alle die Ereignisse, erfahren von dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt.


Plötzlich klopft es an der Tür. Ein Polizist ist da, nimmt zur Identifikation die Personalien auf. Er ordnet an, sich weiterhin ruhig zu verhalten, das Gebäude nicht zu verlassen. Inzwischen herrscht im ersten Bezirk von Wien eine gespenstische Stille, niemand ist mehr auf den Straßen, nur bewaffnete Polizisten in Schutzausrüstung.


Aus Minuten werden Stunden. Nach rund viereinhalb Stunden haben das bange Warten, die Ungewissheit und die Angst ein Ende. Bis 00:30 Uhr bleiben die drei Angestellten, zusammen mit den Kunden, dem Hund und dem Tankwagenfahrer im Lager der Tankstelle, in Sicherheit. Alle sind unversehrt und haben die Ereignisse in der Wiener Innenstadt unbeschadet überstanden. Erst nachdem die Situation als sicher genug eingeschätzt wird, dürfen alle das Risikogebiet, zu dem auch die Tankstelle gehört, verlassen. Unter Aufsicht und Schutz von Polizeibeamten, verlassen die drei Kunden, Oliver J., Melanie H., Batarilo J. und Dario P. ihr sicheres Versteck. Die Lagertür wird von den Angestellten verschlossen und alle verlassen den Ort des Geschehens, dürfen nach Hause gehen und das Erlebte verarbeiten.


Für das mutige und besonnene Handeln hat sich bp bei den drei Angestellten Melanie H., Batarilo J. und Dario P. von der Wiener Tankstelle sowie beim Tankwagenfahrer Oliver J. mit einer Urkunde und einem kleinen Geschenk bedankt.

Die Tankstelle am Schwedenplatz besteht aus einer komplett verglasten Shopfront, die direkt an die Fußgängerzone der Wiener Innenstadt grenzt. Die Geschehnisse am Montag, den 2. November 2020, spielten sich in unmittelbarer Umgebung ab. Glücklicherweise ist keiner der Angestellten und Kunden bei dem Attentat in der Wiener Innenstadt verletzt worden.