Es ist nicht nötig, eine Statistik zur Hand zu nehmen, um festzustellen: Noch nie wurde so viel fotografiert wie heute. Wir brauchen uns dazu nur umzuschauen – oder einen Blick in die Galerie unseres eigenen Handys zu werfen.
Überhaupt lässt sich der Grund für das neue Massenphänomen „Fotografieren“ in einem Wort zusammenfassen: Smartphone. Ständig bereit, beinhaltet es neben vielen anderen nützlichen Dingen auch eine Kamera.
Also legt man einfach an und fotografiert, was der Cloudspeicher hergibt. Die heutigen Geräte sind zudem technisch höchst ausgereift: Ein gutes Smartphone hat eine Auflösung von 12 Megapixel, sprich 12 Millionen Pixel, und damit so viel wie eine anständige Kamera. Da muss man sich gar nicht mehr viel anstrengen, damit das Ergebnis perfekt wird.
All das ist kein Vergleich mit früheren Zeiten, als die Patrone, die man in seine analoge Spiegelreflexkamera einlegte, maximal 36 Fotos fasste. Damals musste man sich sehr genau überlegen, ob man dieses oder jenes Motiv auch wirklich fotografieren wollte. Ein Mindestmaß an Wissen zu Bildausschnitt und -winkel, Belichtungszeit und Blende waren nicht unwesentlich, wollte man am Ende des Urlaubs nicht enttäuscht feststellen, dass nur ein einziges, herzeigbares Bild übriggeblieben ist. Heute kann man einfach „draufhalten“, gefühlte 100mal abdrücken und das schönste Foto schließlich behalten. Eines ist ja immer dabei.
Um sich einmal mehr ins (fotografische) Zeug zu werfen, gibt es demnächst eine besondere Gelegenheit. Der australische Fotograf Korske Ara initiierte 2009 erstmals den World Photo Day und wählte das Datum des 19. August, um des Tages im Jahr 1839 zu gedenken, an dem die französische Regierung das Daguerrotypie-Patent – ein frühes Fotografie-Verfahren – von dem Maler und Erfinder Louis Daguerre erwarb, damit es fortan jedermann zur Verfügung stand.
Im darauffolgenden Jahr nahmen nur 250 Personen am World Photo Day teil, mittlerweile sind es viele Tausende geworden. Auch der Name des Ereignisses hat sich in der Zwischenzeit zu World Photography Day geändert. Die Website lautet www.worldphotographyday.com, ihre Aktivitäten sind unter dem Hashtag #worldphotographyday auf Facebook, Instagram und Twitter abrufbar.
Worum es geht? Weltweit sind Fotobegeisterte dazu aufgerufen, den World Photography Day dazu zu nutzen, ihre gelungensten Fotos hochzuladen bzw. in die erwähnten sozialen Medien einzuspeisen. Zu gewinnen gibt es nichts – außer Anerkennung aus aller Welt.
Unsere Empfehlung deshalb – legen Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ein Objekt in dem Versuch, sein „Geheimnis“ freizulegen. Oder versuchen Sie einen Augenblick fotografisch einzufangen, in dem sich ein Geschehen „verdichtet“. Wer das für eine spannende Herausforderung hält, hat jetzt Gelegenheit und findet sich vielleicht schon bald auf einer Plattform wieder, die Ihre Fotos weltweit für Tausende sichtbar macht. Was für ein aufregender Gedanke!
www.worldphotographyday.com
Facebook, Instagram, Twitter: #worldphotographyday